TrauDi!- Der Steirische Kinderrechtepreis: Die ausgezeichneten Projekte 2023

Dieses Jahr stand dieser Preis unter dem Motto „Auf Kinderrechte bauen – in eine friedvolle Zukunft schauen“. Eingereicht wurden Projekte, die – von Kindern ausgehend oder gemeinsam mit Kindern entwickelt – sich für eine friedvolle und gleichberechtigte Welt für Kinder einsetzen.

Das Kinderbüro – Die Lobby für Menschen bis 14 zeichnet jährlich mit dem „TrauDi! – Der Steirische Kinderrechtepreis“ Projekte in der Steiermark aus, die sich den Kinderrechten widmen. Ermittelt werden die Sieger*innen traditionell von einer Erwachsenen- und Kinderjury.

Die folgenden Projekte wurden bei der Gala der Kinderrechte 2023 ausgezeichnet:

Kategorie „Außerschulische Projekte“

Platz 1:

ZEBRAfon – dich beachten, beschäftigen, mich bilden, bestätigen

eingereicht von ZEBRA –Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum

ZEBRA unterstützt unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Steiermark. Mit Hilfe verschiedener Workshops und dem Podcast “ZEBRAfon” können sich die Jugendlichen austauschen und ihre eigene Geschichte mit anderen teilen. Sie finden so eine Plattform, um sich mit Themen wie Menschenrechte,
Diskriminierung und Bildung auseinanderzusetzen. Der Podcast bietet eine Gelegenheit, oft übersehene Geschichten im Diskurs über Flucht und Migration zu erzählen. Das Projekt stärkt die Rechte von Kindern und Jugendlichen in schwierigen Situationen und macht ihre Geschichten hörbar.

Platz 2:

Mentoring für Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren

eingereicht von Sindbad – Mentoring für Jugendliche Graz

Die Vision von Sindbad ist eine Gesellschaft, in der junge Menschen miteinander in Verbindung treten und gemeinsam Chancen ergreifen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Mentor*innen unterstützen Jugendliche im Rahmen eines 8- bis 12-monatigen Mentoringprogramms dabei, den Schritt nach der Pflichtschule in eine Lehre oder weiterführende Ausbildung zu meistern. Mentees profitieren durch ihre Mentor*innen von einer persönlichen Begleitung in einer entscheidenden Phase ihres Lebens. Mentor*innen tauchen in eine neue Lebenswelt ein und entwickeln ihre sozialen Kompetenzen.

Platz 3:

Stiller Tag im Styrassic Park

eingereicht von Katharina Ulrich, Jessica Mitan – Styrassic Park

Persönliche Erfahrung mit einem autistischen Kind inspirierte Katharina Ulrich und Jessica Mitan zum “Stillen Tag” im Styrassic Park. Ziel war es, Kindern mit Autismus, reizsensiblen Menschen sowie Ruhesuchenden einen barrierefreien Tag im Dino-Park zu ermöglichen. An diesem Tag wurden Lärm und Bewegung der Spielgeräte eingeschränkt, der Park auf Ruhe ausgerichtet, das Personal sensibilisiert und das Restaurant an Bedürfnisse angepasst. Die Förderung von Inklusion stand dabei im Zentrum. Das Projekt soll als Vorbild für andere fungieren, damit das wichtige Thema Inklusion weiter vorangetrieben wird. Weitere Termine für einen „Stillen Tag“ sowie ein “Stilles Wochenende” sind in Planung.

Kategorie „Projekte in Schulen und Kindergärten“

Platz 1:

Kreativität hilft Kindern

eingereicht von VS Stattegg

Die VS Stattegg legt großen Wert auf Kreativität, sowohl im Unterricht als auch in der Freizeit. Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg entschieden sich die Schüler*innen, ihre kreativen Arbeiten zu verkaufen, um ukrainische Kinder in 3 Österreich zu unterstützen. Der Erfolg inspirierte sie, einen Weihnachtsbasar zu organisieren. Die Kinder gestalteten nicht nur die Werkstücke, sondern organisierten auch den Verkauf. Schule und Lehrer*innen halfen beim Material und stellten Unterrichtszeit zur Verfügung. In einem demokratischen Schulrat wurde beschlossen, die Spenden dem Kinderschutzzentrum Graz zukommen
zu lassen. Die Kinder durften bestimmen, wie die Spenden verwendet werden.

Platz 2:

“Make a difference”-Monday

eingereicht von MS Frohnleiten

Der “Make a difference”-Monday bietet den Schüler*innen der MS Frohnleiten die Möglichkeit, aktiv und gemeinschaftlich Lösungen für die aktuellen Herausforderungen in ihrer unmittelbaren Umgebung zu finden und umzusetzen. Das Ziel des Projekts ist es nicht nur, den Kindern Wissen über die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu vermitteln, sondern auch eine positive Einstellung zu vermitteln und ihnen die Werkzeuge in die Hand zu geben, um ihre Welt aktiv zu gestalten. Dabei stehen Begriffe wie Gerechtigkeit und “echter” Wohlstand im Mittelpunkt, die über rein materielle Aspekte hinausgehen. Durch die Umsetzung eigener Projekte werden die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden gefördert und gestärkt. Sie entwickeln durch ihr eigenverantwortliches Handeln Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Sie erkennen, dass sie selbst in der Lage sind, Veränderungen
herbeizuführen und mutig ihre eigene Zukunft zu gestalten.

Platz 3:

Kindern eine Stimme geben!

eingereicht von Kindergarten Rauscherstraße Dorfplatz der Gemeinde Seiersberg-Pirka

Im Kindergarten Rauscherstraße steht Partizipation der Kindergartenkinder seit zwei Jahren im Mittelpunkt. Das Projekt “Beteiligung von Anfang an!” wurde auf Grund einer Fortbildung gestartet und legte somit den Grundstein für Demokratiebildung im Kindesalter. Die täglichen Entscheidungen werden im Dialog mit den Kindern getroffen. Regelmäßige Kinderkonferenzen ermöglichen es, die Ideen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge der Kinder einzubringen. Die Teilnahme der Kinder erfolgt durch einen Fotoeinwurf, verleiht Stimmrecht und ermöglicht auch das Präsentieren von Anliegen und
Abstimmungen. Die Ideen der Kinder reichen von neuen Spielmaterialien bis zur Festplanung.

TrauDi! – Förderpreis für Kinder und Jugendliche

Zum 7. Mal wurde der TrauDi! – Förderpreis vergeben. Mit dieser Auszeichnung wird den Ideen und dem Engagement junger Menschen Wertschätzung entgegengebracht. Dieses Jahr ging der Preis an Julia Harreiter, Frida Egger, Luise Piffl, Charlotte Spiss und Amelie Konrad mit ihrem Projekt „Frauenrechte“, das sie mit Beteiligung der VS St. Radegund, von Hannah Zwickl und von Dipl.-Ing. Elisabeth Leitner, MBA
initiiert und umgesetzt haben.

Der Wunsch der 5 Schülerinnen der Volkschule St. Radegund war etwas gegen Diskriminierung von Frauen und Mädchen zu unternehmen. So kamen sie im Rahmen des “Freidays” auf die Idee, ihre Gemeinde zum Thema Frauenrechte zu sensibilisieren. Sie erstellten Plakate mit Informationen über Frauenrechte und führten auch Spendenorganisationen an. Die Mädchen trafen sich mit Elisabeth
Leitner, die ihnen dabei half eine Vernissage unter dem Titel „Role Models“ zu organisieren. Auf der Vernissage im Herbst 2023 präsentierten die Schülerinnen die von ihnen gemalten Porträts von berühmten Frauen wie Frida Kahlo, Jane Goodall und Zaha Hadid. Diese Möglichkeit nutzen die Schülerinnen auch, um über Frauenrechte in verschiedenen Ländern zu informieren.

Vielen Dank allen Einreicher*innen und Mitwirkenden! Herzliche Gratulation an alle Preisträger*innen!

Hier geht es zum Nachbericht zur Preisverleihung bei der Gala der Kinderrechte am 15. November 2023 im Steiermarkhof in Graz.