Gastbeitrag: „Dürfen Kinderohren wirklich extremem Lärm ausgesetzt werden?“

Diese Frage stellte sich mir kürzlich, als wir mit unserem 3 ½ jährigen Sohn eine Kinderveranstaltung in Graz besuchten. Bereits am Eingang ertönte fröhliche Musik, welche noch eine angenehme Lautstärke hatte. Als wir jedoch dann die „richtigen“ Partyräume betraten, wurde die Musik deutlich lauter. Mir, als Mutter, kam es dabei so vor, dass die Musik einfach extrem laut aufgedreht wurde, um mit der Musik die Kinderstimmen zu übertönen.

Die Musik war dann allerdings so laut, dass man sich anschreien musste, um den jeweils anderen überhaupt zu verstehen. Ich finde jedoch, Kinderlachen und „Jubelgeschrei“ kann bzw. soll bei einer Veranstaltung ruhig erhalten bleiben.

Wir verabredeten uns bei dieser Veranstaltung mit einer befreundeten Familie. Da wir allerdings nicht wirklich kommunizieren konnten und das Wetter sehr schön war, verließen wir die Partyräume mit den Kindern frühzeitig und feierten, wie sehr viele andere Familien, einfach vor der Location weiter. Dort diskutierten wir unter anderem das Thema Lärmschutz. Wenn man beispielsweise mit Kindern eine Motorsportveranstaltung besuchen möchte, weiß jeder, dass Kinder dementsprechend geschützt werden müssen. Bei einer Veranstaltung, die aber speziell für Kinder ist, sollte man meinen, dass die Lautstärke der Musik von vornherein auf ein kindgerechtes Niveau limitiert wird.

Daraufhin haben wir uns dann die Frage gestellt, ob es eigentlich eine Lärmbeschränkung für Kinderveranstaltungen gibt. Zuhause angekommen, wurde dann von uns das Internet durchforstet, was leider ohne Erfolg blieb.

Da es laut meinen Recherchen keine speziellen Lärmschutzgrenzwerte für Kinderveranstaltungen gibt, wandte ich mich an das Kinderbüro.  Die Damen und Herren dort wurden auf meine Anfrage hin aktiv und führten dann Interviews mit ExpertInnen durch.

Ich persönlich freue mich sehr, dass ich mit meiner Frage zumindest schon mal mehrere Menschen hellhörig machen konnte und zum Nachdenken angeregt habe.

Es geht um den Schutz unserer Kinder vor gehörgefährdender Schallbelastung und es darf nicht sein, dass unsere sonst so laute Gesellschaft bei so wichtigen Themen still ist!

 

Zu unserer Gastautorin:

Sarah Hutter ist  angehende Pharmazeutin, 30 Jahre alt, Mutter eines 3 1/2 jährigen Sohnes und wohnt mit ihrer Familie in Premstätten.

Gestärkte Kinderrechte: