Antwort erhalten!

von Landesrätin Mag.^a Ursula Lackner (Klima, Umwelt, Energie, Regionalentwicklung)

Liebe Kinder,

ich freue mich darüber, dass ihr euch mit diesem Thema an den „Postkasten“ gewendet habt – und noch viel mehr darüber, dass euch die Natur so wichtig ist!

Mir ist sie es nämlich auch! Als ich Kind war, bin ich viel über die Wiesen und durch die Wälder in der Nähe unseres Hauses strawanzt, habe Pflanzen bestaunt und Tiere beobachtet. Was ich dabei erlebt habe, ist für mich bis heute unvergesslich.

Daher weiß ich, wie wichtig die Natur für Kinder ist – aber nicht nur für euch. Sondern für alle Menschen, egal wie alt, egal wie groß, egal wo.

Die Natur und die Vielfalt der verschiedenen Pflanzen und Tiere sind die Grundlage für das Leben von uns allen. Ein Beispiel: Haben wir zu wenige Wiesen, auf denen vom Frühling bis in den Herbst hinein verschiedene Blumen blühen und ihren Nektar den herumschwirrenden Insekten anbieten, dann haben wir nicht genug Bienen. Und wenn wir nicht genug Bienen haben, werden Blüten nicht ausreichend bestäubt. Das hat viele schlimme Folgen: Pflanzen können aussterben, weil sie sich nicht vermehren können, es wachsen weniger Äpfel, Kürbisse, Mais…, weil die Blüten nicht befruchtet werden und so weiter. Drei Viertel aller Nutz- und Kulturpflanzen – also jener Pflanzen, die wir Menschen als Lebensmittel benötigen – sind darauf angewiesen, von Bienen bestäubt zu werden.

Daher müssen wir die Natur schützen, so gut es geht und wo es geht. Leider ist das nicht überall möglich, weil wir ja auch Platz brauchen zum Wohnen, Orte brauchen, wo wir einkaufen können, Eisenbahnlinien und Straßen brauchen, um Lebensmittel zu transportieren, Kraftwerke brauchen, die uns mit Strom versorgen und so weiter. Das alles muss Platz finden.

Aber natürlich auch die Natur. Daher müssen wir sie und die Umwelt zum Ausgleich an anderen Stellen umso intensiver unterstützen.

Und da komme ich nun als Politikerin ins Spiel. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich diese Aufgabe übernehmen konnte – weil ich ja schon so viel Schönes in der Natur erlebt habe und weil ich will, dass auch in Zukunft Kinder und Erwachsene solche Naturerlebnisse haben können. Und glaubt mir: Ich würde gerne zaubern können, um noch viel mehr zu erreichen… Dennoch bin ich mit dem, was ich mit meinem Team in den vergangenen Jahren geschafft habe, schon ziemlich zufrieden. Ich möchte euch drei Beispiele nennen, auf die ich besonders stolz bin:

Im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal ganz im Norden der Steiermark gibt es einen vom Menschen so gut wie unberührten Urwald. Den steirischen Teil dieses Gebietes habe ich unter Schutz gestellt, so dass niemand dort hineingehen und etwas verändern darf. Nur Wissenschaftler und einige wenige Besucher pro Jahr haben Zutritt, um zu beobachten, wie die Natur lebt, wenn sie nicht von Menschen beeinflusst wird. Das finde ich ganz spannend.
Mit dem Biosphärenpark Unteres Murtal – das ist in der Gegend von Bad Radkersburg – steuert die Steiermark einen Teil zu einem riesigen Naturschutzgebiet bei, das sich über fünf Länder erstreckt: von Österreich über Slowenien, Kroatien, Ungarn bis nach Serbien. Es verfolgt das Ziel, besondere Natur- und Kulturlandschaften für künftige Generationen zu erhalten.
Mit der von mir eingeführten und vom Ehepaar Marianne und Wilhelm Graf unterstützten „Silberdistel“ – so nennt sich der Biodiversitätspreis des Landes Steiermark, das ist sozusagen der steirische „Oscar“ für den Naturschutz – zeichnen wir jedes Jahr Menschen aus, die tolle Arbeit für die Artenvielfalt und den Naturschutz machen. Zugleich motivieren wir damit andere Menschen, sich auch darüber Gedanken zu machen und mitzumachen beim Schutz der Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Über 300 Personen und Organisationen haben sich schon daran beteiligt.

So – diese Antwort ist jetzt vielleicht etwas ausführlich geworden – obwohl ich mich bemüht habe, mich kurz zu halten. Aber dieses Thema liegt mir eben wirklich am Herzen. Und ich verspreche euch: Ich werde immer alles daran setzen, die Natur zu schützen. Als Politikerin im Großen, aber auch als Privatperson im Kleinen!

Ich wünsche euch viel schöne Zeit in der Natur!

Eure Ursula Lackner, Naturschutzlandesrätin