Stellungnahme: Kinder und Jugendliche in der Krise nicht vergessen!

Mehr Rücksichtnahme auf Kinder in Bildung und Freizeit!


„Obwohl diverse Studienergebnisse die fatalen Folgen der Corona-Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche zeigen, haben die Anliegen junger Menschen in der Debatte rund um das Coronavirus offenbar weiterhin keine Priorität. Statt mit Kindern und Jugendlichen über ihre Sorgen und Ängste während der Pandemie zu sprechen, wird nur über ihren Beitrag zum Infektionsgeschehen diskutiert. Die Politik muss endlich handeln und die Situation für Kinder und Jugendliche in den Bereichen Bildung und Freizeit mittels sinnvoller Sicherheitskonzepte verbessern“, fordert BJV-Vorsitzende Caroline Pavitsits.

Bezüglich der Schulöffnungen braucht es jetzt laut BJV die Zusammenarbeit zwischen Politik, Pädagog*innen und Schüler*innen, um Konzepte zu erarbeiten, die eine langfristige Lösung schaffen.

„Nachdem die Schulen erst wieder nach den Semesterferien öffnen, ist es umso wichtiger soziale Kontakte außerhalb der Schulen zu ermöglichen“, ergänzt Thomas Plautz, Geschäftsführer des Kinderbüros. Kinder und Jugendliche brauchen persönlichen Austausch, Möglichkeiten sich – unter Einhaltung gewisser Regeln (Maskenpflicht, Abstand) – zu treffen, und in ihren Peergroups gemeinsamen Aktivitäten nachzugehen. Somit schließt sich das Kinderbüro der Forderung des BJV nach Möglichkeiten zur Wiederaufnahme der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen wie beispielsweise regelmäßigen Testungen an.

Darüber hinaus stellt das Kinderbüro im schulischen Kontext fest, dass die Leistungen der Kinder nicht mit einer standardisierten, auf regelmäßigen Präsenzunterricht ausgelegten Beurteilung bewertet werden können. Nicht nur bei der Notenvergabe, auch bezüglich des Umfangs des Lernstoffs müssen die außergewöhnlichen Umstände der Pandemie – Stichwort Homeschooling – berücksichtigt werden. Die klassischen Lerninhalte müssen durch Komponenten des „Ermutigens und Zuversicht Schaffens“ ergänzt werden!

Strategien der Überwindung der Pandemie müssen Kinder und Jugendliche berücksichtigen!


„Die Strategie zur Überwindung der Pandemie „Impfen, Impfen, Impfen“ ist klar und soll hier auch nicht angezweifelt werden. Dass zukünftig Erleichterungen und Zugänge zum gesellschaftlichen Leben an die Impfung geknüpft werden, wird derzeit diskutiert. In den Diskussionen und Strategien fehlt jedoch gänzlich die Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen!“, so Thomas Plautz vom Kinderbüro. Die Impfstoffe sind für diese Altersgruppe bisher nicht zugelassen. Dieser Umstand darf nicht dazu führen, dass Kinder und Jugendliche am längsten auf Lockerungen und Zugänge zu sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen warten müssen oder von diesen ausgeschlossen werden. Wir müssen fokussiert auch ihre Lage und ihre Anliegen berücksichtigen.