Der 12-Stunden-Tag für Kinder. Unsere Meinung.

Es heißt, dass Familien vom 12-Stunden-Tag durch die Möglichkeit längerer Freizeitblöcke profitieren. Demnach kann ein Elternteil beispielsweise zwei Mal zwölf Stunden arbeiten und dann zu Hause bei den Kindern sein, während es der andere Elternteil umgekehrt macht. Was heißt das für die Kinder? Sie würden unter der Woche nur mehr entweder Vater oder Mutter sehen. Wann wird noch als Familie gegessen, der Tag besprochen, sich ausgetauscht, gemeinsam etwas unternommen? Nur noch am Wochenende? Kinder haben ein Recht auf beide Elternteile!

Was bedeutet es für Kinder, wenn sie eine schulische oder außerschulische Betreuungseinrichtung besuchen können? Wie ist es für Kinder 12 Stunden am Tag lang auswärts zu sein? Hinzu kommen womöglich noch Anfahrtszeiten! Wollen Kinder wirklich nur noch zum Schlafen zuhause sein? Wann können die Eltern bei den Hausaufgaben oder beim Lernen helfen? Wann können sie Anteil nehmen am Alltag der Kinder? Nur noch am Wochenende? Und was, wenn die Arbeitszeiten auch noch auf die Wochenenden ausgeweitet werden?

Wie ist es mit der Selbstbestimmung in der Zeiteinteilung und Aktivitätenplanung? Kinder haben immer weniger die Möglichkeit mitzureden, wenn es um ihren Tagesablauf geht. Die Flexibilisierung mag für die ArbeitgeberInnen ein Vorteil sein, für Kinder und deren Eltern ist die fehlende Planbarkeit jedoch ein Problem. Kinder brauchen Regelmäßigkeit und Stabilität! Flexible Arbeitszeiten bedeutet für Eltern noch mehr Stress in der Terminkoordination. Gestresste Eltern bedeuten gestresste Kinder. Die Ausweitung der möglichen Arbeitszeit pro Tag kann die Situation von Kindern massiv verschlechtern.

Was denken Sie? Welche Erfahrungen haben Sie mit langen Arbeitszeiten? Schreiben Sie uns ein Mail: sonja.buchegger@kinderbuero.at!

 

Kinder brauchen Zeit zuhause! Kinder brauchen stabile Zeitpläne! Kinder brauchen aber auch ein gewisses Maß an eigener, freier Zeiteinteilung! Kinder brauchen Zeit mit beiden Elternteilen! Kind sein braucht Zeit! Das ist auch das Thema der heurigen Ausschreibung unseres Kinderrechtepreises: TrauDi! Der Steirische Kinderrechtepreis 2018