Warum es an Schulen ein Handyverbot braucht
von Lukas Wagner, MSc. Psychotherapeut, Medien- und Sexualpädagoge
Es gibt keine Kindheit und Jugend ohne digitale Geräte. Tablets, Spielkonsolen und Smartphones sind gesellschaftlich omnipräsent geworden, ob in den Händen von Eltern, Kindern oder von Lehrer*innen. Und dennoch gibt es zahlreiche Studien, die zweifelsfrei zeigen, dass Smartphones, insbesondere Social Media, der größte Treiber für die Verschlechterung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sind. Ein durchschnittlicher Teenager verbringt täglich 5-6 Stunden ausschließlich mit dem Smartphone.
Das System Schule hätte die Möglichkeit, Schüler*innen medienfreie Räume zu erschaffen und damit ein Ort für (physische) Begegnung zu sein. Im Mittelpunkt steht nicht der oft gewünschte „selbstständige Umgang“ mit dem Smartphone (der neurobiologisch in diesem Altern noch gar nicht erlernbar ist, schon gar nicht, wenn man Kund*in bei den größten Tech-Unternehmen der Welt ist), sondern medienfreie Zeit und Räume um anderen, gleichaltrigen zu begegnen und Freundschaften in der Offline-Welt aufzubauen und zu pflegen. Es ist höchste Zeit für ein ausnahmsloses und lückenloses Handyverbot für alle Schüler*innen.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Themenschwerpunkts „Handyverbot an Schulen“ im Oktober 2024. Im Zuge dessen legen unterschiedliche Personen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, ihre Sichtweise zum Thema dar.